Bachelor Thesis
Die Bestandesstruktur in nicht bewirtschafteten Waldbeständen und ihr Zusammenhang mit der Phytodiversität – eine Untersuchung anhand strukturbeschreibender Parameter im Bayerischen Wald
Sindy Wagner (10/2010-11/2010)
Support: Carl Beierkuhnlein, Jürgen Kreyling
Die Erfassung der Biodiversität stellt eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe dar, hierzu müssen jedoch neue effiziente Wege gefunden werden, welche im Rahmen von Stichprobenverfahren durchgeführt werden können und somit zeiteffizientes Arbeiten ermöglichen und vergleichbare Datengrundlagen schaffen.
In dieser Arbeit wurde untersucht, ob es möglich ist anhand struktureller Parameter Rückschlüsse auf die räumliche Struktur eines Gebietes zu ziehen. Es wurden verschiedene strukturelle Parameter im Transekt des Untersuchungsgebietes aufgenommen. Diese beinhalteten die Brusthöhendurchmesser der Bäume, Bitterlichwerte für alle Eckpunkte sowie das Zentrum des jeweiligen Hexagons, die Individuenzahlen der Bäume pro Plot, Artenlisten für die jeweiligen Untersuchungsflächen sowie stehendes Totholz. Berechnet wurden außerdem die Basalflächen über Bitterlich sowie BHD-Mittelwerte und die Beta Diversität bezüglich der Gesamtartenzahl im Untersuchungsgebiet. Die untersuchten Parameter wurden sowohl quantitativ als Punktdaten sowie über die Inverse-Distance-Weighting-Methode als Flächendaten mit Hilfe von ArcGIS in ArcMap dargestellt.
Nach Auswertung der Graphiken waren zwar räumliche Muster erkennbar, welche sich möglicherweise durch den Einfluss und die Verfügbarkeit der Ressource Licht erklären lassen, vor allem durch die Vorteile, welche Lichtverfügbarkeit mit sich bringt. Jedoch wurden während der Aufnahmen keine Lichtmessungen im Untersuchungsgebiet durchgeführt, durch welche diese Vermutung bewiesen werden könnte. Auch der Zusammenhang zwischen Herbivorie und struktureller Diversität im Bayerischen Wald sollte untersucht werden. Es zeigten sich auch hier räumlich gut differenzierbare Muster der von Herbivorie betroffenen Plots. Diese wiesen im Allgemeinen eine geringere Individuenzahl auf. Jedoch konnte festgestellt werden, dass sowohl die Basalfläche als auch der Mittelwert des Brusthöhendurchmessers höhere Werte zeigten als zu erwarten gewesen wären.
Um genaue Ursachen der räumlichen Verteilung der Strukturparameter und deren Einfluss aufeinander sowie gegebenenfalls die Gesamtartenzahl im Untersuchungsgebiet zu klären, bedarf es noch weitere Studien. Es wird empfohlen die Langzeitentwicklung der Plots in denen Herbivorie auftrat zu beobachten und zu klären, ob sich die Strukturparameter oder die Artenzusammensetzung signifikant und langfristig ändern.