Vortrag, AK Populationsbiologie der GFÖ, Bielefeld: 12.05.1999 - 15.05.1999
Abstract:
Die Frage, inwieweit Konkurrenz in Ressourcen limitierten Systemen eine Rolle für die Vegetationsentwicklung spielt, ist nach wie vor umstritten. Dagegen ist die Hypothese von der vorwiegend im Wurzelbereich stattfindenden Konkurrenz in nährstoffarmen Habitaten weitgehend akzeptiert. Eine experimentelle Untersuchung dieser Frage setzt jedoch die Erfassung von Wurzelbiomassen voraus, was in Freilandexperimenten mit erheblichen methodischen Schwierigkeiten verbunden ist. Es werden Ergebnisse aus einem kontrollierten Freilandkonkurrenzexperiment auf Sand vorgestellt, mit Corynephorus canescens (L.) P.B., Carex arenaria (L.) und Hieracium pilosella (L.) als dominanten Arten früher Sukzessionsstadien. Die Pflanzen wuchsen auf einem artifiziellen „Sandbeet“ in einem zweifaktoriellen Design unter variablem Wasser- und Stickstoffangebot (randomized block design). Mit Hilfe verschiedener Konkurrenzbehandlungen wurden ober- und unterirdische Konkurrenzanteile getrennt erfasst. Die quantitative Ernte von oberirdischen und unterirdischen Pflanzenteilen erfolgte nach 6 Monaten. Sowohl unter stark (-H2O; -N) also auch unter weniger stark (+H2O; +N) limitierten Bedingungen wurden intra- und interspezifisch z.T. hohe Konkurrenzintensitäten in Abhängigkeit von der Biomasseproduktion gemessen. Der Hauptanteil davon ist zumeist unterirdische Konkurrenz. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse einen signifikanten Einfluß des Faktors Wasser auf die relative Konkurrenzintensität (RCI) von C. arenaria und H. pilosella in intraspezifischer Konkurrenz sowie auf die RCI Werte von C. arenaria in interspezifischer Konkurrenz mit C. canescens. Corynephorus dagegen ist nur bei höherem Stickstoffangebot in Konkurrenz mit den anderen Arten signifikant stärker im Wachstum beeinflußt.