Diplomarbeit
GIS-basierte Analyse der Landnutzungsgeschichte zur Erklärung der räumlichen Muster von "Remnant Plant Populations", Nördliche Frankenalb
Jonathan Heubes (12/2006-06/2007)
Betreuer: Vroni Retzer, Sebastian Schmidtlein, Carl Beierkuhnlein
Einleitung & Motivation:
Mit Beginn der neolithischen Revolution stieg in Mitteleuropa die Landnutzungs- und Phytodiversität und erreichte ein Maximum Mitte des 19. Jahrhunderts. Seit diesem Zeitpunkt fand aus sozio-ökonomischen Gründen ein starker Landnutzungswandel statt, der mit erheblichen Biodiversitätsverlusten verbunden war. Für den Erhalt von Biodiversität, zu dem sich Deutschland mit der Rio-Konferenz 1992 verpflichtet hat, spielen Magerrasen eine besondere Rolle, da diese zu den artenreichsten Habitaten weltweit zählen. Im Zuge des Landnutzungswandels wurden viele Magerrasenflächen in der Nördlichen Frankenalb v.a. seit 1900 mit Kiefern aufgeforstet. Um die Auswirkungen der Landnutzungsänderung auf den Biodiversitätsverlust abschätzen zu können, standen räumliche Untersuchungen (z.B. Auswirkung der Fragmentierung) im Vordergrund. Der zeitlichen Dynamik wurde bisher wenig Beachtung geschenkt, obwohl bekannt ist, dassPflanzen auf Landnutzungsveränderungen mit einer zeitlichen Verzögerung reagieren. Miteiner Fallstudie in der Nördlichen Frankenalb wurde untersucht, ob Magerrasenarten dasPotential haben, Remnant Plant Populations auszubilden und damit unter veränderten Umweltbedingungen in Habitaten suboptimaler Qualität überdauern können.