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Lehrstuhl für Biogeografie

Prof. Dr. Carl Beierkuhnlein

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Doktorarbeit

The future of protected areas: towards a multiscale management strategy enabling movement in face of climate change

Alexandra Lawrence (09/2017-10/2022)

Betreuer: Carl Beierkuhnlein, Manuel Steinbauer, Cyrus Samimi

Naturschutzbemühungen zum Erhalt der globalen Biodiversität haben in den letzten Jahren an Aufmerksamkeit und Unterstützung stark gewonnen, sowohl in Gesellschaft als auch in Politik. Nichtsdestotrotz sinken die Zahlen der weltweit dokumentierten Arten rapide ab. Dies ist hauptsächlich auf den Verlust und die Fragmentierung von natürlichen Lebensräumen zurückzuführen. Desweiteren, trägt der durch den Menschen hervorgerufene Klimawandel einen erheblichen Teil zum Artensterben bei und verringert unter Anderem die Effektivität von Schutzgebieten. Um sich dem wandelnden Klima anzupassen, verlagern viele Arten Ihre Lebensräume in grössere Höhen bzw. weiter Richtung Pole. Während Klimawandel Arten dazu bringt sich auf Wanderschaft zu begeben, verhindert eine durch menschliche Siedlungen und Straßen fragmentierte Landschaft oft genau diese Form der Klimawandelanpassung. Daher ist es ein Leichtes sich vorzustellen, wie Klimawandel und Fragmentierung eine fatal Kombination für unsere globale Biodiversität sein können. In dieser Dissertation lege ich konkrete Vorschläge für eine Vergrößerung und ein verbessertes Managment von Schutzgebieten in Europa dar. Diese Vorschläge entsprechen den Zielen der vor Kurzem verabschiedeten EU Biodiversitätsstrategie für 2030 und beinhalten eine Erweiterung des europäischen Schutzgebietsnetzwerks in Gegenden mit geringer Landschaftszersiedelung und -fragmentierung. Zudem weise ich eine höhere Klimawandelresistenz für topographisch heterogenere Schutzgebiete nach. Diese Klimawandelresistenz besteht darin, dass es wanderungsfähigen Arten in topographisch heterogenen Schutzgebieten theoretisch möglich ist neue Habitate innerhalb des gleichen Schutzgebiets zu finden ohne dieses verlassen zu müssen. Mit konkreten Vorschlägen zur Erweiterung von Schutzgebieten in gering fragmentierte Regionen der EU präsentiere ich eine praxisorientierte Option für die Förderung von klimabedingten Artwanderungen. Abschließend lege ich dar durch welche Praktiken im Naturschutzmanagment ein Erhalt der Artwanderungsmöglichkeit in bereits bestehenden Schutzgebieten sichergestellt werden kann. Diese Empfehlungen erweitern unser Verständnis zu großräumigen Naturschutzmaßnahmen, welche die Fähigkeit von klimabedingten Wanderungen massgeblich verbessern. Basierend auf den Ergebnissen dieser Dissertation empfehle ich eine Erweiterung von bestehenden Schutzgebieten in gering fragmentierte Regionen. Dies brigt das Potential sowohl den Folgen des Klimawandels (Manuskript 1), als auch der Bedrohung durch zusätzlich fragmentierende Infrastruktur (Manuskript 2) Einhalt zu gebieten. Beides hat jedoch nur langfristig eine Aussicht auf Erfolg wenn Naturschutzmanagment in bestehenden Schutzgebieten ein weiteres Fortschreiten von Landschaftszersiedelung und -fragmentierung innerhalb von Schutzgebieten verhindert (Manuskript 3). Diese Naturschutzempfehlung hat somit eine erfolgversprechende Aussicht zwei der größten Bedrohungen unserer Biodiversität direkt und indirekt anzusprechen: Die Bedrohung durch den Verlust und die Fragmentierung von Lebensräumen sowie die Bedrohung durch den Klimawandel. Die empfohlenen Naturschutzmaßnahmen dieser Dissertation können gleichzeitig auf versiedenen räumlichen Skalen angewandt werden und sind zusätzlich leicht für Politiker verständlich und daher in der Praxis leicht umsetzbar.

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