Masterarbeit
Ecological consequences of invasive woody plants replacing endemic Scalesia cordata trees in the Galápagos Islands
Anna Walentowitz (05/2019-11/2019)
Betreuer: Carl Beierkuhnlein, Severin D.H. Irl
Pflanzengesellschaften auf ozeanischen Inseln, welche für gewöhnlich eine Vielzahl endemischer Arten beinhalten, werden durch eine steigende Anzahl invasiver Arten in ihrer Zusammensatzung stark verändert. Die Konsequenzen für native Artgemeinschaften sowie endemische, bedrohte Inselspezies sind oftmals wenig untersucht und unklar. Solche Erkenntnisse sind jedoch von eminenter Wichtigkeit, um die damit einhergehenden Veränderungen zu verstehen und adäquate Schutzmaßnahmen ergreifen zu können. Diese Studie kombiniert inselbiogeographische Ansätze mit Invasions- und Naturschutzbiologie, um die Auswirkungen der Verbreitung invasiver Gehölze auf Pflanzengesellschaften am Beispiel der Scalesia cordata Wälder auf den Galapagosinseln zu untersuchen. Die Studie trägt dazu bei, 1) den Einfluss invasiver Neophyten auf die Artzusammensetzung und Diversität lokaler Pflanzengesellschaften zu verstehen, und 2) zielführende Schutzmaßnamen für die gefährdeten S. cordata Populationen entwickeln zu können. Die Mehrzahl bekannter S. cordata Populationen wurden durch invasive Gehölze wie Psidium guajava verdrängt, unter deren Kronendach zumeist ein Dickicht der heimischen Farnart Nephrolepis biserrata zu finden ist. Die Vegetationsvielfalt wurde durch die Dominanz invasiver Gehölze reduziert und die Artzusammensetzungen zwischen S. cordata und entsprechenden Substitutionsgesellschaften unterscheiden sich erheblich. Der Schutz und die Wiederherstellung von S. cordata Populationen ist essentiell, um einen weiteren Rückgang dieser endemischen und gefährdeten Art zu verhindern. In Kombination mit Kontrollmaßnahmen von P. guajava kann dies zur Erhöhung der lokalen Pflanzendiversität führen, weshalb die Planung und Umsetzung sofortiger Managementmaßnahmen erforderlich ist.