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Lehrstuhl für Biogeografie

Prof. Dr. Carl Beierkuhnlein

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Masterarbeit

Disentangling the Influence of the Environment and Mosquito Diversity on Vector Mosquito Diversity in Europe

Jana Edelmann (10/2020-04/2021)

Betreuer: Carl Beierkuhnlein, Stephanie Thomas

Stechmückenübertragene Krankheiten sind weltweit einer der größten Risikofaktoren für die menschliche Gesundheit. Nachdem Malaria in der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts ver-schwand, wurde die Überwachung von einheimischen Stechmücken in Europa vernachlässigt. Erst durch das Auftreten von invasiven Arten und ein drohendes Wiederaufleben von vektor-übertragenen Krankheiten kamen Stechmücken zurück in das Bewusstsein von Wissenschaft und Politik. Invasive Arten sind dabei im Fokus aktueller Untersuchungen, da sie bereits in anderen Regionen der Welt bekannte Überträger von Dengue, Chikungunya und anderen Viren sind. Doch auch einheimische Arten bergen das Risiko Krankheiten zu übertragen. Für viele Arten ist noch unbekannt welche Pathogene sie wie gut übertragen können und wie sich diese Fähigkeit mit steigenden Temperaturen im Zuge des Klimawandels ändert. Daher ist die Inven-tarisierung der aktuellen Diversität und Verbreitung aller Stechmücken sinnvoll. Untersuchun-gen hierzu können wichtige Informationen liefern und dabei helfen zukünftige Krankheitsaus-brüche vorherzusehen. Die in dieser Masterarbeit vorgestellten Analysen konzentrieren sich auf die Stechmückendiversität in Europa und versuchen die Einflüsse von Umwelt und Biodiversi-tät auf die Stechmücken- und Vektorendiversität zu entschlüsseln. Daher wurde zum einen die Hypothese aufgestellt, dass die Vektormoskitodiversität positiv mit der nicht-Vektormoskito-diversität korreliert ist. Als zweites wurde angenommen, dass die Stechmückendiversität posi-tiv mit der Anzahl an Tagen über verschiedenen Temperaturschwellen korreliert und negativ mit den absoluten Minimumtemperaturen zusammenhängt. Zuletzt wurde die Hypothese auf-gestellt, dass die Moskitodiversität positiv mit der Siedlungsdichte zusammenhängt. Mit Hilfe von Korrelationsanalysen konnte ein positiver Zusammenhang zwischen Vektor- und nicht-Vektormoskitodiversität sowie zwischen Vektormoskitodiversität und Siedlungsdichte nachge-wiesen werden. Invasive Stechmückenarten bevorzugen in der Regel kleine, vom Menschen geschaffenen Wasserreservoirs, wie zum Beispiel Friedhofsvasen oder ausrangierte Reifen. Da-gegen konnte keine Beziehung zwischen Minimumtemperaturen sowie der Anzahl an Tagen über verschiedenen Temperaturschwellenwerten mit der Moskitovielfalt gefunden werden. Die Datenlage zu Stechmückenarten in Europa ist noch immer verbesserungswürdig, da viele Daten nicht publiziert oder nicht frei zugänglich sind. Für das Vektormanagement und Maßnahmen zur Krankheitsprävention sind weitere Untersuchungen zum Übertragungspotential von unter-schiedlichen Moskitoarten für verschiedene Viren notwendig.

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