Masterarbeit

Distribution patterns of invasive plant species on the island of La Palma

Daniel Mederer (02/2021-08/2021)

Betreuer: Carl Beierkuhnlein, Anna Walentowitz

Ozeanische Inseln sind Lebensräume mit hohem endemischen Artenreichtum, die durch die fortschreitende Einführung invasiver Pflanzen stark bedroht sind. Die Anzahl und Verbreitung dieser Arten wird jedoch in der Regel für die Insel als Ganzes bestimmt, was wichtige interne Unterschiede aufgrund der Vielfalt der dortigen Ökosysteme ausblendet. Hier analysiere ich die Verbreitung invasiver und nicht-einheimischer Pflanzenarten auf der Hochgebirgsinsel La Palma (Kanarische Inseln, Spanien) auf der Ebene von Ökosystemen. Außerdem untersuche ich Korrelationen zwischen sieben funktionalen Pflanzeneigenschaften und der Invasivität von Arten. Zu diesem Zweck veranschauliche ich generelle Muster mithilfe einer Reihe von Grafiken und führe für jedes Ökosystem logistische Regressionen durch. Ich stelle fest, dass Waldökosysteme und die alpine Zone noch weitgehend frei von invasiven Arten sind. Die Zahl dieser Arten nimmt mit zunehmender Höhe ab und besteht hauptsächlich aus Arten mit breiter Umwelttoleranz, was die Directional Ecological Filtering Hypothesis unterstützt. Offene Ökosysteme weisen einen höheren Anteil an invasiven Arten auf, und Sukkulentengebüsch ist das Ökosystem mit dem höchsten Anteil an invasiven Arten insgesamt. Sowohl ein größerer anthropogener Einfluss auf diese Ökosysteme als auch eine höhere Lichtverfügbarkeit sind mögliche Erklärungen für dieses Ergebnis, aber eine eindeutige Schlussfolgerung erfordert weitere Analysen. Im Allgemeinen konzentrieren sich die invasiven Arten auf La Palma weiterhin auf Kulturland und Siedlungen, wobei die meisten invasiven Arten als Zierpflanzen verwendet werden. Ich empfehle daher, den Anbau gebietsfremder Arten auf La Palma stärker einzuschränken. Dies ist besonders wichtig, da die Gesamtzahl der invasiven Arten in den 11 Jahren seit der letzten Schätzung erheblich zugenommen hat und sich die Bedingungen im Zuge des Klimawandels voraussichtlich weiter verschlechtern werden.