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Lehrstuhl für Biogeografie

Prof. Dr. Carl Beierkuhnlein

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Masterarbeit

Global Analysis of Plant Species Richness on Big, Continental Islands

Corbinian W. Benelli (08/2023-02/2024)

Betreuer: Carl Beierkuhnlein, Anna Walentowitz

Große, kontinentale Inseln sind im Vergleich zu den kleinen, ozeanischen unterforscht, da für umfassende Forschung Geld und Zeit fehlen. Diese Arbeit soll gezielt die Lücken in der bekannten Biodiversität aufzeigen, indem statistische Unregelmäßigkeiten durch die Nutzung von Gemeinsamkeiten zwischen den Inseln untersucht werden. Verschie-dene abiotische Faktoren wie geologisches Alter, evolutive Zeit seit Isolation, Waldbe-deckung, Ausdehnung des Eises, Besiedlungsdichte, vulkanische Aktivität und Distanz zum Festland sollen jeweils in Relation zu dem dokumentierten Pflanzenartenreichtum ausgewertet werden. Nach Sammlung der Daten aus der Global Biodiversity Information Facility (GBIF) und weiteren Quellen für die zu vergleichenden Faktoren werden verall-gemeinerte lineare Modelle (VLMs oder GLMs) durchgeführt. Mithilfe einer Breakpoint-Analyse wurden 44 Inseln als „groß“ definiert, da sie mindestens 25.000 km² Ausdehnung erreichen. Trotz weltweiter Verteilung gibt es zwei Hauptansammlungen, die zu Missin-terpretationen der Daten führen können. Die Ergebnisse zeigen einen Anstieg des Pflan-zenartenreichtums von den Polen hin zu den niedrigeren Breiten, wobei es je einen Hö-hepunkt auf jeder Halbkugel gibt. Große, kontinentale Inseln verarmen mit andauernder Isolation an Pflanzenarten, was dem MacArthur-Wilson Artengleichgewichtsmodell ent-spricht, wobei sie sich dabei langsam den Kontinenten angleichen. Es gibt zudem eine logarithmische Korrelation zwischen Biodiversität und Größe kontinentaler Inseln, wel-che die gleich lautende Hypothese von Robert H. MacArthur für diese Inselgröße bestä-tigt. Mit Hilfe eines linearen Trends der Pflanzenartendichte zur Inselgröße lassen sich auch Vorhersagen für den zu erwartenden Pflanzenartenreichtum einer Insel unter Be-rücksichtigung ihres Klimas und Historie treffen. 48% der großen, kontinentalen Inseln wurden gefunden, deren gefundener Pflanzenartenreichtum nicht mit den Faktoren zu er-klären ist, was auf eine Forschungslücke hinweist. Allen voran müssten Sewerny-Insel und Juschny-Insel mehr als die insgesamt 28 Pflanzenarten besitzen, die in der Datenbank aufgeführt werden. Diesen folgen, der Größe nach geordnet, Neu Guinea, Borneo, Baf-finland, Sumatra, Sulawesi, Südinsel, Neufundland, Kuba, Mindanao, Irland, Hispaniola, Sachalin, Devon Insel, Taiwan, Neubritannien, Fürst-von-Wales-Insel, Vancouver Is-land, Timor und die Staateninsel von Feuerland. Diese Arbeit liefert wichtige Erkennt-nisse, welche Inseln in Zukunft in den Fokus der vollständigen Dokumentation des Pflan-zenartenreichtums rücken sollten und spart Geld, welches zur Erforschung dieser Inseln dienen kann.

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