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Lehrstuhl für Biogeografie

Prof. Dr. Carl Beierkuhnlein

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Masterarbeit

Assessing the Endemic Flora in La Palma’s Abandoned Agricultural Lands to Navigate Agricultural Transitions

Anna Handte-Reinecker (01/2024-10/2024)

Betreuer: Carl Beierkuhnlein, Anna Walentowitz

Der Verlust der biologischen Vielfalt ist ein globale gesellschaftliche Herausforderung, ins besonders auf Inseln, auf denen Naturschutz und landwirtschaftliche Anforderungen angesichts begrenzter Ressourcen, Bevölkerungswachstums, Lebensmittelautarkie und Klimawandel auf begrenztem Raum vereinen werden müssen. Landnutzungsänderungen, oft durch Landwirtschaft, bedrohen die Inselbiodiversität. Auf La Palma, einer der Kanarische Inseln, planen die Behörden bis 2030 die lokale Nahrungsmittelproduktion nachhaltig zu sichern und die Selbstversorgung zu erhöhen, wobei mehr als die Hälfte der brachliegenden landwirtschaftlichen Flächen in ökologische Betriebe umgewandelt wird. Diese Masterarbeit untersucht die Bedeutung brachliegender landwirtschaftlicher Flächen für die endemische Flora auf La Palma und mögliche Auswirkungen einer Rekultivierung. Daten der Regierung der Kanarischen Inseln und der Universität Bayreuth über die Verteilung endemischer Arten in verschiedenen Landnutzungskategorien wurden analysieren und Vergleiche zwischen landwirtschaftlichen Flächen nahe bewaldeter und unbewaldeten Gebieten anzustellen. Die Analyse zeigt, dass brachliegende Flächen signifikant mehr endemische Pflanzenarten beherbergen als landwirtschaftliche Felder, wobei signifikant mehr Archipelendemiten (engl. multi-island endemics, MIE) gegenüber Insel-Endemiten (engl. single island endemics, SIEs) auf brachliegenden Flächen nahe bewaldeter und unbewaldeter Ökosysteme vorkommen. Obwohl es in der Nähe von bewaldeten Gebieten mehr MIEs als SIEs gibt, ist ein größerer Anteil aller bekannten SIEs dort zu finden im Vergleich zum Anteil aller bekannten MIEs. Geografische Lage, Höhe und Lebensformen bieten weitere Einblicke in die Verteilung endemischer Arten und erfordern daher eine sorgfältige Berücksichtigung in der Landnutzungs- und Naturschutzplanung. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Rekultivierung brachliegender Flächen für Landwirtschaft endemische Arten beeinträchtigen könnte, indem sie deren Lebensraum verändert. Während mehr MIEs pro Parzelle betroffen sein könnten, könnte ein höherer Anteil der SIEs als der MIEs nahe Waldökosystemen gefährdet sein. Die Ergebnisse dieser Forschung betonen, dass Ökosystemschutz und landwirtschaftliche Praktiken zusammengebracht werden sollten, um die globalen Herausforderungen des Verlusts der biologischen Vielfalt, der Ernährungssicherheit und des Klimawandels anzugehen. Mehr Naturschutz- und landwirtschaftliche Anforderungen könnten Landnutzungspolitiken fördern, die die Widerstandsfähigkeit von Inselökosystemen stärken und nachhaltige Entwicklungsziele unterstützen.

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