Bachelorarbeit
Plant differentiation on oceanic archipelagos in dependence of island age.
Bernd Lenzner (09/2011-11/2011)
Betreuer: Manuel Steinbauer, Carl Beierkuhnlein
Das „general dynamic model of island biogeography“, von Whittaker et al. (2008), gilt mittlerweile als weitgehen anerkanntes, theoretisches Konzept innerhalb der aktuellen inselbiogegraphischen Forschung. Ihr Ziel ist es, biotische Zusammenhänge auf ozeanischen Inselarchipelen zu erklären und vorherzusagen.
Ziel dieser Arbeit ist es, die vom GDM aufgestellten Hypothesen auf einer taxonomisch höheren Ebene zu testen. Um dies zu bewerkstelligen wurden vier verschiedene Pflanzenfamilien (Asteraceae, Lamiaceae, Fabaceae und Poaceae) auf je sechs verschiedenen ozeanischen Inselarchipelen (Azoren, Kanaren, Kap Verde, Galápagos, Hawaii und Marquesas) untersucht.
Entsprechend Whittaker et al. (2008) wurde die Anzahl an Inselendemiten, sowie der Prozentsatz an Inselendemiten untersucht, um die Artbildungsprozesse innerhalb der Pflanzenfamilien, in Abhängigkeit vom geologischen Alter der jeweiligen Inseln innerhalb der Archipele, sowie in Abhängigkeit der entsprechenden Inselgröße zu untersuchen. Dafür wurde der im GDM verwendete statistische Ansatz (das logATT² Modell) mit Hilfe von „mixed effect models“ getestet.
Die Analyse ergab, dass das logATT² Model auf taxonomisch höherer Ebene nicht die höchste Signifikanz im Bezug auf inselbiogeographische Muster liefert. Innerhalb meiner Analyse ließen sich zwei Schemata ausmachen. Zum einen folgte die Anzahl an Inselendemiten einem Trend, bei welchem die maximale Artenzahl fast von Beginn der Inselentwicklung vorhanden war. Dies führt zu dem Schluss, das „rapid speciation“ eine wesentliche Rolle bei der Artentwicklung spielt. Das andere Ergebnis zeigte eine stete Zunahme mit dem Beginn des Lebenszyklus der Insel. Diese beiden Trends könnten dafür verantwortlich sein, dass durch ihre Überlagerung, wenn man alle Pflanzenfamilien gemeinsam betrachtet, eine „hump-shaped“ Funktion entsteht. Gleichwohl lässt das GDM genügend Interpretationsfreiraum um die erhaltenen Ergebnisse zu diskutieren.